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Giacomo (bzw. James oder Jacques) Leoni (bzw. Leon) (* um 1686, Venedig; + 8. Juni 1746, London) Der gebürtige Venezianer Giacomo Leoni war ab 1708 als Architekt am kurpfälzischen Hof in Düsseldorf beschäftigt. Spätestens 1713 ließ er sich in England nieder, wo er gemeinsam mit dem Übersetzer Nicholas Dubois und dem Kupferstecher Bernard Picart an der ersten englischen sowie einer französischen und italienischen Ausgabe der „Quattro Libri dell´architettura“ von Andrea Palladio zu arbeiten begann (> PALLADIO). Die im Titel der vorliegenden, 1726 in Den Haag erschienenen französischen Übersetzung versprochenen Anmerkungen des englischen Renaissancearchitekten Inigo Jones zu Andrea Palladios „Quattro Libri dell´architettura“ fehlen; sie durften erst 1742 in einer späteren Edition ergänzt werden. Leoni illustrierte seine Palladio-Ausgabe im Sinne des Zeitgeschmackes nicht mehr mit flächigen Holzschnitten, sondern mit räumlich wirkenden, auf Schattenwirkungen bedachten Kupferstichen. Zudem erlaubte er sich in den Abbildungen künstlerische Veränderungen und „Modernisierungen“ der von Palladio entworfenen Fassaden, was von vielen Intellektuellen zum Gegenstand heftiger Kritik gemacht wurde. Dennoch hatten die durch Leoni herausgegebenen Übersetzungen der Schriften von Alberti und Palladio großen Einfluß auf die englische Baukunst, die bis um 1750 von Ideen dieser beiden italienischen Architekten geprägt wurde (> ADAM). Literatur:
Krufft, Hanno-Walter, Geschichte der Architekturtheorie, München, 2004, S. 270-271. K. A. E. [?], Leoni, Giacomo, in: Allgemeines Künstlerlexikon (lizenzierter Zugang: www.onb.ac.at, 6.8.2010). Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Giacomo_Leoni, 6.8.2010. |