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Joseph Emanuel Fischer von Erlach (* (getauft 13. September) 1693, Wien; + 29. Juni 1742, Wien) Salomon Kleiner (* 4. März 1700, Augsburg; + 25. März 1761, Wien) Jeremias Jacob Sedelmayr (* 1706, Augsburg; + 1761, Augsburg) Der Prunksaal der Hofbibliothek (heutige Nationalbibliothek) zu Wien wurde im Auftrag Kaiser Karls VI. nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach und dessen Sohn Joseph Emanuel zwischen 1723 und 1726 errichtet. Die kostbare, erst 1730 vollendete Ausstattung mit allegorischen Fresken von Daniel Gran und Skulpturen von Peter und Paul Strudel geht auf ein Konzept des Hofgelehrten Conrad Adolph von Albrecht zurück und hat die Verherrlichung der Wissenschaften, des Hauses Habsburg und Karls VI. zum Inhalt. Während der Innenraum durch seine differenzierte Farbigkeit und materielle Vielfältigkeit eher der italienischen beziehungsweise zentraleuropäischen Auffassung herrschaftlicher Repräsentationsarchitektur entspricht, zeigt die kühle, klassizistische Strenge des Äußeren deutlich den Einfluss französischer Baukunst auf die beiden Fischer von Erlach. Im Jahre 1737 erschien der erste und einzige Teil des hier gezeigten, von Salomon Kleiner und Jeremias Jacob Sedlmayr auf eigene Kosten herausgegebenen, unvollendet gebliebenen Ansichtenwerkes. Auf sieben Seiten in lateinischer und deutscher Sprache sowie durch 13 Kupfertafeln im Querfolioformat, die Salomon Kleiner und Jeremias Jacob Sedelmayr nach Zeichnungen des Erstgenannten (> KLEINER, 1724-1737) gestochen haben, wird die Architektur der Hofbibliothek vorstellt. Die künstlerisch hochwertigen Abbildungen zeigen Grundrisse, Aufrisse und Schnitte des Saales und das Fresko von Daniel Gran. Literatur:
Buchowiecki, Walther, Der Barockbau der ehemaligen Hofbibliothek in Wien, ein Werk J. B. Fischers von Erlach (Museion, N. F., Reihe 2, Allgemeine Veröffentlichungen, 1), Wien, 1957. Zacharias, Thomas, Joseph Emanuel Fischer von Erlach, Wien 1960. Prange, Peter, Salomon Kleiner zum 300. Geburtstag, Ausstellungskatalog (Schriften des Salzburger Barockmuseums, 24), Salzburg, 2000, v. a. S. 16-17, 164-166. |